Im Jahre 1960 hatten die Bemühungen zur Schaffung einer Ehrenmedaille für den Pharmazeutischen Militär-Kameradschaftsbund begonnen. Der  berühmte Bildhauer  und Medailleur Professor Oskar Thiede konnte für dieses seltene Projekt gewonnen werden, obwohl schon in seinem 82sten Lebensjahr stehend! Professor Thiede zählte wohl zu den profiliertesten österreichischen Medailleuren seiner Zeit.  Entwarf er doch zahllose Medaillen und Plaketten von der k.u.k. Monarchie über die 1. Republik bis zur 2. Republik, darunter alle Ehrenmedaillen der Stadt Wien. Leider konnte er die Präsentation seiner wohl letzten Medaille bei der festlichen Generalversammlung im Dezember 1961 nicht mehr beiwohnen, da er am 22. November 1961 verstorben war.

Gestaltung der Dekoration:

Die Gestaltung der Bronze-Medaille erinnert stark an die Ehrenmedaille der Stadt Wien aus dem Jahre 1944 und ist somit wohl ein typischer Entwurf von Oskar Thiede. Sie ist kreisrund, doppelseitig geprägt und hat einen Durchmesser von 7 cm. Die Aversseite zeigt die allegorische Pharmacia mit Schale und Schlange, die zwei jungen Soldaten das Schwert überreicht. Darunter der Name des Graveurs Oskar Thiede. Die Umschrift lautet: „° EHRENMEDAILLE ° DES PHARMAZEUTISCHEN MILITÄR- KAMERADSCHAFTSBUNDES“. Auf der Reversseite findet sich der Wahlspruch „VIRTUTI AC HUMANITATI“ (Tapferkeit und Menschlichkeit) in zwei Zeilen, darunter ein freie Fläche zur Gravur von Namen und Datum. Das ganze wird umschlossen von einem unten gebundenen Eichenlaubkranz. Die Stempel werden im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums verwahrt, Prägungen im Bedarfsfalle durch die Münze Österreich .

Die Medaille wird äußerst sparsam verliehen. Leider sind durch den Verlust von Unterlagen heute nicht mehr alle Verleihungen lückenlos zu rekonstruieren. Recherchen und Befragungen von Zeitzeugen haben ergeben, dass die Medaille bis heute mindestens 8 mal und maximal 15 mal verliehen worden ist. Die bislang letzte Verleihung erfolgte am 9. November 1995 anlässlich der Feierlichkeiten zur Wiedererrichtung und Wiedereinweihung des Ehrenmales für die gefallenen Militär-Apotheker beider Weltkriege im Universitätszentrum Althanstraße II der Universität Wien (UZA II) an se. Spect. Univ. Prof. Dr. Wilhelm FLEISCHHACKER.  Spect. FLEISCHHACKER hatte sich um die Übersiedlung des Denkmals vom Pharm. Chem. Institut in der Währingerstraße ins UZA II höchste Verdienste erworben.

Durch einen tragischen Unfalltod wurde der 1. Präsident des PharmMKB Mag. VOLLERITSCH aus der Mitte seiner Kameraden gerissen. Ihm folgten in seinem Geiste wirkend Mag. Dr. KHÜNEL-BRADY,  Mag. GULDAN und Mag. ECKERT als Präsidenten nach. Unter ihrer Präsidentschaft blühte ein reges Kulturleben auf, das in regelmäßigen zahlreichen großen Kulturexkursionen  zum Ausdruck kam. Großen Anteil an der Organisation dieses Kulturbetriebes hatte unser jahrzehntelanger Schatzmeister Disp. pharm. Alfred REINDL, tatkräftig unterstützt von seiner Gattin.  Ziel der Kulturfahrten waren meistens die regelmäßigen Landesausstellungen im Umland von Wien.