DENKMAL FÜR DIE GEFALLENEN MILITÄRAPOTHEKER DER K.U.K. ARMEE
Nach dem Untergang der k.u.k. Armee 1918 und der Gründung der 1. Republik beschlossen die ehemaligen kriegsheimgekehrten k.u.k. Militärapotheker die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Die in den bitteren Jahren des Großen Krieges begründete Kameradschaft sollte aufrechterhalten und die Tradition weiter gepflegt werden. Sichtbares Zeichen dieses jahrelangen Strebens war die Errichtung eines Denkmals in der Aula des Institutes für Pharmazeutischen Chemie der Universität Wien in der Währingerstraße. Das Denkmal war einerseits der Erinnerung des 1794 gegründeten Militär-Apotheker-Corps der k.u.k. Armee gewidmet, sowie den gefallenen Militär-Apothekern und verstorbenen Kollegen im 1. Weltkrieg. Dieses Denkmal wurde 1936 feierlich enthüllt und eingeweiht.
Nach Ende des 2. Weltkrieges, der auch unter den Militärapothekern im Felde sowie den zivilen Apothekern (und Apothekerinnen) in der Heimat einen großen Blutzoll abverlangten, trafen sich die kriegsheimgekehrten Kameraden und Kollegen nach Ende der 10jährigen Besatzungszeit im Jahre 1956, um das 20jährige Jubiläum der Denkmalerrichtung feierlich zu begehen. Bei dieser Gelegenheit reifte der Entschluss, die kameradschaftliche Verbundenheit der Militärapotheker des 1. und 2. Weltkrieges und der Berufskollegen durch die Gründung eines Kameradschaftsbundes nach außen hin zu manifestieren.
Am 7. Dezember 1957 kam es sodann zur konstituierenden Generalversammlung des Pharmazeutischen Militär-Kameradschaftsbundes. Als Präsident wurde Mag. VOLLERITSCH gewählt, als 1. Vizepräsident Mag. GÜNTHER, als 2. Vizepräsident Mag. GULDAN, als SCHATZMEISTER Mag. TISCH. Dieser Vorstand blieb bis 1964 in seiner Zusammensetzung unverändert im Amt. (Im weiteren Verlauf dieser Dokumentation werden bei den Familiennamen meistens keine militärischen Dienstgrade angeführt, da sich diese im Laufe der Lebenszeit der Betroffenen mehrfach geändert haben können.)
Denkmalenthüllung im Pharm. Chem. Institut der Univ. Wien 1936
DENKMALERWEITERUNG FÜR DIE GEFALLENEN DES 2. WELTKRIEGES
Im Jahre 1958 wurde der Wunsch der Kameraden und Kollegen, die sich verpflichtet sahen, das Gedenken an die gefallenen Kollegen des 2. Weltkrieges, ehrend hoch zu halten, in die Tat umgesetzt und das altehrwürdige Denkmal für die gefallenen Militärapotheker der k.u.k. Armee am Institut für Pharmazeutische Chemie der Universität Wien durch eine Zusatztafel für die gefallenen Militärapotheker des 2. Weltkrieges ergänzt. Der Festakt anlässlich der Enthüllung und Einweihung der Zusatzgedenktafel fand am 15.November 1958 unter Anwesenheit des Rektors der Universität Wien se. Magnifizenz Univ. Prof. Dr. SCHNEIDER sowie des Bundesministers für Landesverteidigung Ferdinand GRAF statt.
Die Zusammensetzung des erstgewählten Vereinsvorstandesblieb blieb personell unverändert bis ins Jahr 1964, als Disp. pharm. REINDL als Schatzmeister nachfolgte und Mag. STEINBÖCK 2. Vizepräsident wurde. Bei dieser Generalversammlung wurde dem hochverdienten Mag. BARTL als erstem Mitglied des PharmMKB die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Enthüllung der Zusatztafel für die Opfer des 2. Weltkrieges 1958
ERWEITERUNG DER MILITÄR. KARRIEREMÖGLICHKEITEN FÜR MILITÄRAPOTHEKER
Die Bemühungen der folgenden Jahre unter Präsident Mag. VOLLERITSCH führten letztendlich zum Erfolge, die Offiziere des mil.-med. Dienstes / Apoth. bis zum Range eines Oberstapothekers befördern zu können. Weiters wurden im Jahre 1966 die Voraussetzungen für die Laufbahn eines Militärapothekers der Reserve geschaffen. Mag. KÖNIG war dann der erste Militärapotheker, der den Rang eines Oberstapothekers dRes. erreichte. Ein weiterer nicht unerheblicher Fortschritt in der Bemühung des PharmMKB für die staatliche und öffentliche Anerkennung des Militärapothekers war die Tatsache, dass der hauptberuflich beim Bundesministerium für Landesverteidigung Dienst versehende OberstApotheker
Mag. REITER als erster Militärapotheker in der Geschichte des Bundesheeres der 2. Republik in den Generalsrang (Brigadier) befördert wurde.
2.v.l.: Brig. Mag. REITER, 3.v.l. OberstApoth. dRes. Mag. KÖNIG